Der leise Abschied von der Menschlichkeit

Es gibt bundesweit viele derart gelagerte Beispiele, es scheint jedoch immer die Anderen zu ereilen.
Der Landkreis Märkisch Oderland reiht sich nun auch ein! Doch was ist geschehen?
Der Horst eines Rotmilan wurde in den letzten Wochen vorsätzlich vom Baum gestoßen
und achtlos auf dem Waldboden zurückgelassen.
Den Betreibern der Windparks in Märkisch Oderland kann es nicht schnell genug mit der Errichtung von
250 m hohen Windkraftanlagen gehen. Am Tag der Bestätigung des Teilregionalplanes in Seelow
wurde seitens der Investoren der Entwurf zum Bebauungsplan zum „Windpark Treplin“ im
Windeignungsgebiet 28 vorgestellt. Trotz erheblicher Mängel kam es zur öffentlichen Auslegung im
Amt, denn die Anwohner neben den zukünftigen Windriesen sollen mit einbezogen werden.
Leider bleibt festzustellen, dass die Kompromissbereitschaft der Investoren gegen Null tendiert. Diese
Feststellungen decken sich, wie es von anderen Bürgerinitiativen und aus der Presse zu entnehmen ist.
Für den „Windpark Treplin“ konnten gemäß Gutachten schützenswerte Vögel festgestellt werden. Die
jeweils festgelegten Schutzzonen für den Rotmilan und den Kranich führten dazu, dass die
Riesenwindräder nicht überall aufgestellt werden können. Gerade der streng geschützte Rotmilan ist
auch nach Einschätzung des Naturschutzbundes Brandenburg weiterhin stark gefährdet, unter anderem
werden die Vögel immer wieder Opfer der Rotorblätter der Windkraftanlagen.
In diesem Jahr konnte sich ein Mitarbeiter des Umweltamtes persönlich vom besetzten Horst nahe
Treplin überzeugen.
Ende August lag er neben dem Baum auf dem Boden. Stürme und sonstige Unwetter hat es in den
zurückliegenden Wochen nicht gegeben. Am betreffenden Baum, und das ist keine Einbildung, sind
deutliche Spuren von Steigeisen sichtbar.
Der Schaden konnte nur fotografiert, dokumentiert und zur Anzeige gebracht werden. Dies bringt jedoch
den schützenswerten Rotmilan nicht zurück. Für dieses Jahr ist er zunächst vertrieben.
Müssen wir uns der Profitgier der Windkraftanlagenbetreiber beugen und zusehen, wie unsere Natur
zerstört und die Tiere vertrieben werden? Als Dank dafür bezahlen wir die Netzausbaukosten für den
„umweltfreundlich erzeugten Strom“?
Für die Betreiber der Riesen ist es auch zweitranging ab welcher Höhe die Anlagen profitabel arbeiten,
stattdessen werden sie höchstmöglich am Horizont errichtet.
Mit welchen Argumenten sollen denn die Menschen in die Natur gelockt werden? Zukünftig wird es
schmale Feldwege, geschützte Tiere und Pflanzen und Landschaftsbilder ohne Windkraftanlagen nur
noch in Bilderbüchern geben.

Text und Fotos: Timo Lück (Treplin)

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