Mustertext – Forderungen an die Politik

Hier die Adresse, um an Herrn Woidke zu schreiben: buergerbuero@stk.brandenburg.de

Im Anhang ein Textvorschlag für die Forderungen an ihn. Den sollte man im ganzen nutzen oder auch einzelne Textbausteine an ihn mailen.

WER PROFITIERT?

WER VERLIERT?

AN die POLITIK:

SCHÜTZT uns VOR GIER

Bürger- vor Konzerninteressen, Landschaftsschutz im Osten wahren!

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

Brandenburg darf den Ausbau der Windenergie nicht weiter vorantreiben. Schon heute wird in den
hier errichteten Windkraftanlagen zeitweise mehr Strom produziert, als vor Ort gebraucht. Und auch
mehr, als in Gebiete mit höherem Strombedarf transportiert werden kann. Es ist der reinen
Förderlogik geschuldet, dass Privatpersonen und Energieunternehmen sich hier durchsetzen und den
Menschen vor Ort die Verschlechterung ihrer Lebensqualität zumuten.

Dabei berufen sie sich auf das von Ihrer Politik vorgegebene „2%- Ziel“. Aber es schadet unserer
Region und den EinwohnerInnen. Wir laden Sie ein. Kommen Sie uns besuchen, halten Sie schon bei
der Anfahrt an den Rand unseres Bundeslandes die Augen offen und sie werden sehen: Ihre
Zielstellung, weitere Windräder in dieser Gegend zu errichten und Bestehende aufzurüsten, hat mit
Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun. Vielmehr wiederholt sich mit der Windenergie, was schon mit der
Kohlegewinnung zu DDR- Zeiten fatal war: ohne Rücksicht wird die Natur nachhaltig verschandelt.
Fragen Sie sich ehrlich und aufrichtig, ob Sie persönlich bereit wären, diese akustischen und visuellen
Belastungen, einschließlich ihrer Wirkungen auf Gesundheit, Tierwelt und Landschaftsprägung bei
Tag und Nacht zu ertragen. Die Attraktivität des Standortes wird hier keineswegs durch eine intakte
Umwelt geschützt, wie es uns die Homepage Ihres Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt
und Landwirtschaft glauben machen will. Die „2- Prozent- Zielmarke“ ist hier erfüllt.

Ich lebe gern in Brandenburg. Ich möchte, dass dieses Land nicht länger ausgeblutet und
verschandelt wird. Eine Region, in der es statt industrieller Ansiedelung eher ländlich geprägte und
dünn besiedelte Räume gibt, müsste durch Wahrung und Entwicklung natürlicher und touristischer
Ressourcen zu Bedeutung im Kanon der Bundesländer gelangen. Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, betreiben eine gegenteilige Politik: Statt die Radwege auszubauen, gesunde Böden und gesunde Gewässer, Stille und Dunkelheit bei Nacht als unentbehrliche Kulturgüter für Erholungssuchende zum Ziel zu erklären, lassen Sie das Verkehrsnetz an Bussen und Bahnen immer weiter ausdünnen,
Straßen verfallen und vergessen die Peripherie und deren Menschen. Das Ganze wird künftig
wahrscheinlich noch dadurch auf die Spitze getrieben, dass Überlandleitungen über unseren Köpfen
gebaut werden, weil der Strom ja hier gar nicht gebraucht wird.

Ich fordere Sie auf, das Ausmaß an Windenergieanlagen in unserer Planungsregion als ausreichend zu
deklarieren und uns vor weiteren Zumutungen zu schützen. Von Landkreis und Kommunen können
wir keine Unterstützung erhoffen. Gemeindliches Einverständnis wird von Amts wegen ersetzt, der
Klageweg ist den Gemeinden de facto verwehrt, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen. So wird das
Recht ein käufliches und Politik ein entbehrliches Gut. Bitte nehmen Sie wahr, dass Brandenburg
mehr ist als eine kreisfreie Stadt Potsdam. Räumen Sie den Menschen und der Landschaft im Osten
eine Schutzwürdigkeit ein und entwickeln Sie endlich ein Bild vom Brandenburg der Zukunft, welches
den Menschen hier eine Perspektive gibt.

Ich fordere:

  •  Bestehende und bereits genehmigte Windanlagen müssen zur Umsetzung der gebotenen
    Schutzmaßnahmen gegen Einkreisungseffekte einbezogen werden,
  • Die 2%- Zielmarke muss regional berechnet werden.
  • Neue Räder nur im Abstand des 10-fachen der Gesamthöhe
  • Kein Re-Powering der bestehenden und bereits genehmigten Windanlagen.
  • Hinwirkung auf Verfahrensfehlerfreie (Neu-) Ausweisung der Landschaftsschutzgebiete, wie
    sie vor der Allgemeinverfügung des Landrates MOL vom 14.3.2017 in den Karten des
    Landesamtes für Umweltschutz geführt wurden.

Unterschrift, Datum

 

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